Berggorilla

Zugegeben, es gibt ganz bestimmt viele Destinationen, die wesentlich einfacher zu bereisen sind und in dessen Ländern nicht so ein großes, politisches Konfliktpotential herrscht wie in dem am Äquator liegenden Uganda. Auch kommen sicherlich unschöne Gedanken zu den Präsidentschaftswahlen auf, bei denen im Januar Präsident Yoweri Museveni (76J.) zum sechsten Mal in seiner Amtszeit als ugandischer Staatschef bestätigt wurde. Es gab massive Ausschreitungen und Proteste und die Opposition sprach von Wahlbetrug. Aber es gibt eben noch jede Menge mehr über dieses wunderschöne Land zu berichten, das Winston Churchill einst, da er so begeistert von der Vielfältigkeit der Landschaft war, als die „Perle Afrikas“ bezeichnete.

Es hat eine Gesamtfläche von 241038 km², die ungefähr 1/5 aus Wasser besteht. Die Landschaft wird von einem Hochbecken zwischen dem Ost- und Zentralafrikanischen Graben geprägt, wobei die durchschnittlichen Höhenlage 1000 bis 1300 m beträgt. Eine Durchschnittstemperatur von 23 Grad ist dort die Regel. Es gibt allerdings regional starke Unterschiede, während in Kampala das Thermometer häufig über 30° C klettert, ist dies in Kabale, im äußersten Südwesten, eher selten. Dort kann es nachts bis auf 3° C abkühlen.

Im Westen grenzt Uganda an die Demokratische Republik Kongo, im Osten an Kenia, im Norden an den neuen Staat Südsudan und im Süden sowohl an Tansania und an Ruanda. Uganda beherbergt insgesamt zehn Nationalparks und mehrere Naturreservate. Seit 1994 gehören der „Bwindi Impenetrable National Park“, in dem ca. die Hälfte der noch verbliebenen Weltpopulation der Berggorilllas lebt und der „Rwenzori-Mountains-Nationalpark“ mit seiner einzigartigen Landschaft, zum UNESCO-Weltnaturerbe. Ugandas über 43,3 Millionen Einwohner leben vorwiegend in den ländlichen Regionen. Circa 85 % der Bevölkerung sind Christen, ca. 14 % gehören dem Islam an. Man spricht Englisch, hauptsächlich werden jedoch die indigenen Sprachen gesprochen.

Genau dieses Land „Uganda“ ist es, was die Kunden des „TUI ReiseCenters Reisebüro am Kollwitzplatz“ unbedingt bereisen und erforschen wollten. Die einmalige Natur- und Tierwelt erleben und einmal auf den Spuren von Verhaltensforscherin und Zoologin Dian Fossey wandeln, die das Leben der hoch bedrohten Berggorillas (Gorilla beringei beringei) 1966 über viele Jahre hinweg in der benachbarten zentralafrikanischen Virungs-Vulkan-Region von Ruanda studierte.

Sie gründete die Forschungsstation „Karisoke“ und revolutionierte die Sichtweise auf die imposanten Menschenaffen und „Silberrücken“. Dian Fossey ahmte die Gestik und Laute der scheuen und sanften Riesen nach und gewann mit viel Geduld und absoluter Hingabe ihr Vertrauen. Während ihrer Untersuchungen musste sie feststellen, dass die Tiere, obwohl sie unter Naturschutz standen, von Wilderern brutal gejagt wurden. Dian Fossey nahm daraufhin einen erbitterten Kampf gegen einheimische Wilderer, Regierungsangehörige, Tierhändler und Sammler auf, der sie Ende 1985 ihr Leben kostete. Drei Jahre später wurde Fosseys Biographie mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle verfilmt und machte weltweit auf die Situation der Berggorillas aufmerksam. Fosseys größter Verdienst ist laut Erika Archibald vom Dian Fossey Gorilla Fund International, https://www.gorillafund.org/ dass sie die Berggorillas in das Bewusstsein der Menschen weltweit brachte und sie für die Not dieser Tiere sensibilisierte. Sie hat unmissverständlich klar gemacht, dass sie geschützt werden müssen.“ Das habe bis heute angehalten.

Aber kommen wir zurück ins Jahr 2021. Am vorigen Samstag, den 11.04. war es endlich so weit und Peter Ruhs Kunden konnten endlich in den Flieger Richtung „Entebbe International Airport“ steigen. Mit im Gepäck, ein pelziger Reisegefährte, der sich schon Zuhause bestens über seine entfernten Familienangehörigen in Uganda informierte, immer auf Reisen mit dabei war und auch jetzt natürlich nicht fehlen durfte. Wir freuen uns auf viele zeitnahe Updates und sagen schon jetzt ganz herzlich Dankeschön! Los geht`s:

Dem schlechten Wetter „Adieu sagen“ war nicht weiter schwer. Im Flieger, 12 Stunden in der Business Class Platz nehmen und sich verwöhnen lassen, ebenso wenig. Die Stunden flogen bei ausgesucht guten und schön angerichteten Speisen und Getränken nur so dahin. Unsere Sessel, die wir zur angenehmen Liegefläche gänzlich umfunktionieren konnten, rundeten unseren angenehmen Flug ebenso noch ab, Entspannung und Genießen auf ganzer Linie, herrlich! Angekommen auf dem Internationalen Flugplatz von Entebbe, wurden wir bereits im Flughafengebäude von jubelnden und begeisterten Schwärmen von Moskitos begrüßt, unvorstellbar! Eingehüllt in eine Wolke voller summender, schwarzer Stechfliegen zerrten wir unsere ganzen Unterlagen wie Reisepass, Visum, Gelbfieberimpfung, PCR-Schein etc. aus dem Rucksack. Aber auch nur, um dann alles wieder einzupacken und ein paar Schritte weiterzugehen, zur richtigen Passkontrolle.. Danach schnell ein paar Ugandische Schilling getauscht: 260 € für 1.660.000 UGX. Na ja, ganz nett so eine Million in der Hand. Wo hat man das sonst noch.. (außer früher in Italien, als es noch Lire gab)? Man darf die Währung übrigens weder ein- noch ausführen (möchte wahrscheinlich auch niemand..).

Angekommen also in Uganda! Abgesehen von den Mücken, ein tolles Gefühl! Für die nächsten 14 Tage wird dieses 4×4 Gefährt uns hoffentlich verlässliche Dienste erweisen. Dafür Sorge tragen wird auch „Joseph“ unser eigener Fahrer und Guide.

Wir freuen uns auf unser Hotel und unser Moskitonetz, unter dem wir tief und seelenruhig schlafen werden. Morgen früh um 7:00 Uhr wird gefrühstückt, bevor es um 8:00 Uhr weiter „On the Road“ Richtung „Queen Elizabeth National Park und Kibale National Forest“ geht.

Seit heute früh sind wir mit Joseph, unserem Fahrer und Guide, rund 450 km durch das Land gefahren. Vorbei an Tee- und Bananenplantagen bis zu den Vulkankraterseen, an denen sich unsere Lodge mit einem herrlichen Blick über die Berge befindet..

Unser Fahrer Joseph in seinem Element. Andere Länder, andere Fahrgewohnheiten.. Gekonnt jongliert er uns durch alle möglichen Straßensituationen. Daneben sitzen ist auch mal schön..

Tags darauf heißt es dann „Schimpansen-Trekking“ im Kibale National Park.

Wie geplant, brachen wir früh auf und wurden von unseren Guards empfangen. Wir liefen 1,5 h durch den Dschungel, hielten unentwegt Ausschau und fanden eine Schimpansen-Familie, die sich in den Bäumen aufhielt. Ca. 2,5 Stunden konnten wir ihnen beim Spielen, Schlafen, Früchte essen zuschauen und auch sehen, wie sie ihr „Bad“ benutzen.

Danach ging es weiter zu einem kleinen Dorf, wieder gefolgt von Pavianen auf dem Auto, neben der Straße und auf dem Dach. Man zeigte uns wie Kaffebohnen vom Strauch gepflückt, geröstet, gestampft, gemahlen und zu Kaffee verarbeitet werden, sehr interessant!

In einer Ecke des Dorfes suchten Bewohner die Hilfe eines Medizinmannes. Ahnen- und Geisterbeschwörungen gehören in den Afrikanischen Ländern zum Alltag und sind fester Bestandteil des Lebens. Medizinmänner sind hoch angesehen und werden oft zu Rate gezogen oder um Hilfe gebeten.

Wieder in unserer Lodge zurück, erwartete uns ein wunderschön bunt gedeckter Tisch mit atemberaubendem Panoramablick auf die umliegende Bergwelt.

Es sind viele tolle Eindrücke, die es zu verarbeiten gilt. Wir treffen überall eine herzliche Gastfreundlichkeit an und eine unbeschreiblich vielfältige, blühende und grüne Landschaft.

Auf dem Zimmer erwarten uns stetig neue, kleine Aufmerksamkeiten, so dass sich auch unsere kleine Pelznase wie im Paradies fühlt.

Heute ist Dienstag, der 13.04., ein besonderer Tag, denn wir überqueren den Äquator! Momentan sind wir ganz offiziell auf der Südhalbkugel der Erde! Die Äquatortaufe ließ schon einige Zeit im Vorfeld nicht auf sich warten. Jetzt beim Ausstieg aus dem Wagen und dem berühmten Spiel, mit einem Fuß auf der Südhalbkugel und mit dem anderen auf der Nordhalbkugel, werden wir pitschnass! Egal, das sind Momente, die sich einbrennen und die noch lange nachwirken.. einfach unbeschreiblich schön.

Weiter sammeln wir unvergessliche Augenblicke. Wir kommen an Bananen- und Teeplantagen vorbei, an Mango-Bäumen mit kleinen und großen Früchten und sehen Elefanten von Weitem beim Grasen zu.

Update 16.04.

Auf dem Weg zur Clouds Mountain Gorilla Lodge, die im Bwindi Nationalpark liegt und atemberaubende Ausblicke über die Virunga Vulkane bietet.

Diese Lodge mit persönlichem Butler und Houskeeper, ist bekannt für einen außerordentlichen und aufmerksamen Service. Ob Kaminfeuer im Cottage oder ein reich mit Blumen verzierter Tisch, der ganz selbstverständlich an die schönsten Aussichtspunkte gestellt wird. Hier ist der Gast König- und da wir in der Lodge fast allein waren, hatten wir die gesamte Aufmerksamkeit für uns.. schon sehr angenehm und schön 🙂 .

Weiter ging es auf unser lang ersehntes „Gorilla-Trekking“. Wir waren eine kleine Gruppe, die aus 3 Franzosen, einem Guide, zwei Polizisten, unserem persönlichen „Porter“ (Junge Männer aus dem Dorf, die beim Auf- und Abstieg helfen) und uns. Erst dachten wir, dass ein „Porter“ nun wirklich nicht nötig wäre.. Aber, weit gefehlt! Wir sind die Berge im 60 – 70-Grad-Winkel hoch und heruntergeklettert, fast alles auf komplett matschigem Boden. Wir standen, dank sei der Regenzeit, in der Regel mindestens knöcheltief im Schlamm und blieben oft stecken. Immer wieder gab es Durchquerungen von kleineren Flüssen. Hatte man anfangs noch gedacht, dass man vorsichtig laufen muss, um keine nassen oder schlammigen Füße zu bekommen, so war dieser Gedanke nach 10 Minuten passe.. Es war einfach unmöglich! So sanken wir, jeder auf seine ganz eigenwillige Art, immer wieder im Schlamm ein oder durchliefen das Wasser. Man gewöhnt sich an alles.. Hier sei der kleine Hinweis erlaubt, dass man wirklich körperlich fit sein muss und keinerlei körperliche Einschränkungen haben darf. Es ist eine nicht kleine Anstrengung, auch wenn sie mit dem Anblick der absolut großartigen Landschaft und der Berggorillas mehr als belohnt wird.
Eine Gruppe, die sich morgens bereits auf den Weg gemacht hatte, um zu erkunden, in welchem Teil der Vulkanberge sich die Menschenaffen aufhalten, gaben uns beim Treffen den entscheidenden Hinweis. Nach ca. 2 Stunden Bergklettern sahen wir sie. Es war eine ganze Familie. Angeführt von einem Silberrücken, dem Familienoberhaupt, gab es ein jüngeres Männchen, mehrere Weibchen und auch einige Babies. Wir waren nicht mehr als 5 – 8 m entfernt. Wir wagten uns, nach Absprache mit unserem Guide noch näher heran. Plötzlich trottete das jüngere Männchen auf uns zu und direkt durch unsere Gruppe hindurch. Was für ein Erlebnis! Es heißt, es seien „sanfte Riesen“. Jetzt können wir es nachempfinden. Es sind faszinierende, ruhige und so beeindruckende Tiere. Wir durften ihnen beim Essen und Dösen zusehen, sogar beim Spielen. Es sind Eindrücke, die wohl ein Leben lang nachwirken werden und uns tief bewegt haben.


Nach zwei Stunden ging es zurück, also die steilen Berge hinauf und wieder hinunter. Aber diesmal war es anders. Die Begegnung und die Augenblicke mit diesen wunderbaren Tieren, beschäftigten uns alle sehr, so dass der Rückweg zur Clouds Monatain Gorilla Lodge wie im Flug verging. Was für ein tolles Land und war für eine unbeschreiblich schöne Landschaft! Doch ganz oben auf unserer Liste, der faszinierendsten Dinge, stehen die wilden Tiere Ugandas und ihre Artenvielfalt. In den Nationalparks kann man Grasantilopen, Kudus, Impalas, Wassbüffel, Paviane, Elefanten, Leoparden, Berggorillas und noch viele Arten mehr beobachten. Wir hoffen, dass Sie vor Wilderern gut geschützt werden!

Update 17.04.` und Ende Story

Guten Morgen aus Kisoro. Heute geht es heimwärts, aber jetzt erst einml Richtung Kihihi Airfield, richtig, nicht Airport. Es ist der kleine Buschflughafen, von dem wir Richtung Entebbe starten.

Und wieder zurück über den Äquator, diesmal im Flieger..

So, nun sitzen wir entspannt am Flughafen von Entebbe und warten auf unseren Abflug. Es war noch einmal ein sehr interessanter und spannender Tag: Vor Sonnenaufgang aufgestanden, gepackt und gefrühstückt. Es gab ein typisches Gericht namens „Rolex“. Was wir erst für eine teure Uhr hielten, stellte sich als ein Wrap mit Avocado, Ei und Bohnen heraus, sehr lecker. Dann ab ins Auto und 1,5 Stunden über unbefestigte Wege zum Kisoro Airstrip (genau, nicht: Flughafen :-)). Entlang der wirklich 4×4-tauglichen Piste, sahen wir in der Morgendämmerung immer wieder wunderbare grüne Täler, die nebelverhangen und exotisch wirkten, einfach toll! Wir sahen sogar den einzig aktiven Vulkan im Kongo, der wirklich Feuer spuckte.. Dann ab in das kleine Flugzeug, in dem wir direkt hinter dem Piloten saßen. Super! Als wir in Entebbe ankamen, wartete schon unser Fahrer auf uns und brachte uns in den Zoo zu einem Besuch „behind the scenes“. Wir sahen u.a. Giraffen aus dem offenen Jeep, die wir füttern durften. Was für eine Erfahrung! Dann ging es noch einmal nach Kampala, wo wir in einem tollen Restaurant zu Mittag aßen. Was gibt es wohl an der Quelle des Nils? Wir nahmen das uns emphohlende Gericht „Nile Perch“ / Nil-Zander. Dazu gab es nicht nur guten Rosé-Wein, sondern natürlich auch Nil-Wasser. Das hatten wir aber schon die ganze Zeit trinken dürfen. Es schmeckt wirklich gut. Zwischendurch und danach, machten wir die PCR-Tests. Schnell noch ein paar Andenken gekauft – u.a. Safari-Tee 🙂 – und dann ab zum Flughafen. Jetzt warten wir auf unseren Heimflug und lassen die wunderbare Zeit in unseren Köpfen Revue passieren.. Es war in jeder Beziehung eine großartige Reise und wir sind glücklich, sie trotz vieler Überlegungen angetreten zu haben!

Kunden v. Peter Ruh, TUI ReiseCenter Reisebüro am Kollwitzplatz
https://www.tui-reisecenter.de/berlin30